Akupuktur
Neben den osteopathischen Therapieansätzen bildet die Akupunktur als eine der wesentlichen Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin einen Schwerpunkt in meiner Praxis. Sie ist eine der ältesten Therapieformen der Menschheit und hat sich aus Erfahrungen chinesischer Ärzte seit nahezu 3000 Jahren entwickelt. Zu zahlreichen klinischen Indikationen bestehen mittlerweile fundierte wissenschaftliche Studien. Auch die WHO hat eine Indikationsliste veröffentlicht.
Die sterilen, dünnen Akupunkturnadeln werden dem liegenden Patienten an vordefinierten spezifischen Punkten der Hautoberfläche nahezu schmerzfrei platziert. Kommt es zu Schmerzen, sind diese zumeist nur von kurzer Dauer und werden durch ein Schwere- oder Wärmegefühl ersetzt. An den genannten Punkten verbleiben die Nadeln etwa 20 Minuten. Die Therapie wird mit den Begriffen „wohltuend, entspannend, verblüffend schnell wirksam, schmerzlindernd, durchblutungs- und schlaffördernd sowie antientzündlich“ beschrieben – um nur einen Auszug zu nennen.
Man unterscheidet Körper-, Ohr-, Hand-, Fuss-, Mund- und Schädelakupunktur. Je nach Beschwerdebild werden die spezifischen Punkte ausgewählt. Die therapeutischen Möglichkeiten reichen von akuten bis hin zu chronischen und inneren Krankheiten.
Die Freisetzung von Signal- und Botenstoffen wird als Ansatz der Wirksamkeit beschrieben. Endorphine, Serotonin, Cortison und Östrogen sind nur einige, die während und nach der Akupunktur angeregt werden. Entspannung, Schmerzreduktion und Verbesserung von Stoffwechselfunktionen sind einige Ziele der Therapie. Akupunktur wird als Regulationstherapie angesehen, mit der sich viele funktionelle, vegetative und nervale schmerzhafte Störungen behandeln lassen.
Laut WHO lassen sich die folgenden Erkrankungen mit Akupunktur behandeln (Auszug):
- Bronchopulmonale Erkrankungen (zB Asthma bronchiale, Pseudokrupp, Bronchitits)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zB Angina pectoris, Hypertonie und Hypotonie, KHK)
- Gynäkologische Krankheitsbilder (zB Zyklusstörungen, Fertilitätsstörungen, Laktationsstörungen)
- Neurologische Erkrankungen (zB Migräne, Trigeminusneuralgie, Polyneuropathie)
- Gastrointestinale Erkrankungen (zB Ösophagitis, Hepatitis, Colitis ulcerosa)
- Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems (zB Koxalgie, Gonarthrose, Arthritis)
- Psychische und psychosomatische bzw Suchterkrankungen (zB Bulimie, Schlafstörungen, Depression)
- Urologische Erkrankungen (zB Prostatitis, Reizblase, Inkontinenz)
- Hauterkrankungen (zB Nesselsucht, Neurodermitis)
Nebenwirkungen hat eine fachgerecht durchgeführte Akupunktur kaum. Hierzu kläre ich Sie im einzelnen in einem persönlichen Gespräch auf. Meist jedoch berichten Patienten von einer wohligen Entspannung nach der Akupunktur, hin und wieder von Schlafbedürfnissen. Körperliche und kreislaufbelastende Aktivitäten wie Saunabesuche, üppige Mahlzeiten oder Stress sollten einige Stunden vor und nach der Anwendung vermieden werden. Leichte Erkrankungen oder neu aufgetretene Schmerzen können oft mit einer bis drei Sitzungen erfolgreich behandelt werden, chronische Beschwerden können bis zu 15 Sitzungen erfordern.